Sakrale Glaskunst in der protestantischen Kirche Miesau

Ein Film von Wilhelm Rieger

1783 wurde die Bauernbarock-Kirche reformierten Stils in Miesau errichtet. Die Jugendstilfenster der Kirche wurden 1960 durch eine rechteckige Bleiverglasung ersetzt, doch in den letzten Jahren wurde im Zusammenhang mit einer energiesparenden Doppelverglasung der Kirche der Ruf nach Kunst im Kirchenraum laut. Über das landeskirchliche Forum "Kunst und Kirche" entstand der Kontakt zu Professor Johannes Schreiter. Der renommierte Glaskünstler zeichnete Entwürfe für die Altarfenster, die großen Anklang fanden. Im Advent 2015 und 2016 wurden Spendenaufrufe für die Realisierung der Fenster gestartet. Dabei war die Weisbrod-Russ-Stiftung innerhalb der Stiftung KiBa ein wichtiger Partner und hat beispielsweise das Auferstehungsfenster gestiftet. Überdies kamen über 50.000 Euro von privaten Spendern zusammen.

Ostern 2017 wurden die neuen Fenster des Schreiter-Zyklus in einem Festgottesdienst mit Kirchenpräsident Christian Schad eingeweiht. Der Zyklus umfaßt die fünf Altarfenster, wobei die drei mittleren Kreuzigung, Auferstehung und die Emmausgeschichte zeigen. Auch für die sechs Fenster unterhalb der Emporen hat Professor Schreiter Entwürfe angefertigt, für deren Realisierung der Gemeinde aber noch das Geld fehlt.

"In unserem gemeinsamen Leben haben wir schon so viel Schönes erlebt", sagt Dr. Martin Weisbrod. Aus Dankbarkeit darüber wolle er seinen Mitmenschen etwas zurückgeben. 2007 haben er und seine Frau Christine die Weisbrod-Russ-Stiftung unter dem Dach der Stiftung KiBa gegründet. Acht Projekte mit teils erheblichen Geldmitteln konnten seitdem gefördert werden - das war nur möglich durch die vielen Spenden und Zustiftungen von Interessierten, Freunden und Bekannten. Die Weisbrod-Russ-Stiftung tritt dabei als "Ergänzung" zur Stiftung KiBa auf, erklärt Dr. Weisbrod; während die KiBa beispielweise durch Dach- oder Mauersanierungen die Grundsicherung eins Gebäudes übernehme, fördere die Weisbrod-Russ-Stiftung vor allem Arbeiten am Innenraum und an den Fenstern.