Induktive Höranlage für die Kirchengemeinde Essingen-Dammheim-Bornheim

Auszug aus dem Gemeindebrief Nr. 2/2020

Immer wieder gibt es Überlegungen, behinderten Menschen den gewünschten Besuch der Kirche zu ermöglichen, obwohl diverse Voraussetzungen in unseren Gebäuden nicht gegeben sind. Sie bleiben somit den Gottesdiensten fern, da sie nicht im angemessenen Maße mitfeiern können. Vor diesem Hintergrund beschäftigen wir uns seit Jahren mit dem Abbau von entsprechenden Hindernissen. Zugangsstufen wurden entfernt, eine Toilette errichtet (mit Euroschlüssel) und Stolperfallen beseitigt. Seit dem vergangenen Jahr diskutieren wir auch über den Einbau einer Induktionsschleife, um der zunehmenden Zahl der hörbehinderten Menschen gerecht zu werden. Diese Anregung erfolgte im Sommer letzten Jahres konkret durch unser Stifter-Ehepaar Dr. Weisbrod aus Haßloch, das persönlich von dem Thema betroffen ist. Das Ehepaar hatte die Gemeinde bei der großen Renovierung von 2014-18 großzügig finanziell unterstützt und, anlässlich des letzten Besuches bei uns, für die Errichtung einer Induktionsanlage ihre Mithilfe zugesagt.

Nach umfangreichen Gesprächen hat sich das Presbyterium Anfang des Jahres für die Umsetzung eines Angebots der Fa. Strässer aus Stuttgart, Spezialist für Akustik- und Mediensysteme, besonders in Kirchen, entschieden. Zunächst aber musste die Genehmigung der Landeskirche eingeholt und die Finanzmittel geklärt werden. Diese Finanzierung der Gesamtkosten von rd. € 3.800 wurde jeweils hälftig von der Dr. Weisbrod-Russ-Stiftung in der Stiftung KIBA und der Landeskirche mit Unterstützung von Pfarrer Jakubowski (Behindertenseelsorger der Landeskirche) zugesagt. Darin enthalten war auch die Anschaffung eines neuen Hauptverstärkers für die bestehende Lautsprecheranlage, da unser veraltetes Gerät den Anforderungen nicht mehr genügte. Umrüstung und Einbau der gesamten Technik erfolgte Anfang Juni 2020 und kann sofort genutzt werden.

Hörbehinderte Menschen haben mit zwei Problemen zu kämpfen: einer individuellen Hörstörung und/oder einem kaum vorhandenen Richtungshören. Hörgeräte, richtig eingestellt, bieten hier große Unterstützung. Aufgrund der Entfernungen in Kirchen sind diese aber nicht mehr ausreichend. Nebengeräusche können nicht mehr ausgeblendet werden. Mit einer Induktionsschleife um den gesamten ebenerdigen Besucherraum werden die über die Lautsprecheranlage geleiteten Töne direkt auf die T-Spule der Hörgeräte übertragen. Empfohlen wird, die Technik mit einem Hörgeräte-Akustiker zur evtl. ergänzenden Einstellung zu besprechen. Für Menschen, die bereits eine leichte Hörbehinderung haben, aber kein Hörgerät, halten wir zwei ausleihbare Aufsatz-Kopfhörer bereit. Sprechen Sie uns bitte hierauf an.

Wir bedanken uns bei der Familie Weisbrod für die Initiierung und die großzügige finanzielle Unterstützung.

Günter Frech